Summer Stitchalong: Finale

Wo ist der Sommer hinverschwunden? Schwuppsdi war er vorbei! Bevor die Linkparty schließt, möchte ich mein Resümee zum Summer Stitchalong bei Petersilie und Co. ziehen. Viel hab ich nicht geschafft, trotzdem ziehe ich zufrieden Bilanz über meine Stickerei und stelle das hübsche Projekt einer Freundin vor.

Was war das für ein heißer Sommer, prall gefüllt mit Aktivitäten! Eigentlich hatte ich mich auf eine ruhige Phase mit viel Zeit für mein liebstes Hobby (Werkeln und Bloggen) gefreut, aber viele parallele Projekte sind in diesem Sommer – teils geplant, teils unerwartet – entstanden und haben den Blümchen-Blog zeitweilig in den Hintergrund gedrängt. Ich mochte noch nie gerne nur EINE Sache machen, bin mehr Generalistin als Spezialistin, gut im Jonglieren unterschiedlicher Projekte und grundsätzlich ganz zufrieden damit, wie ich ticke. Aber jetzt ist es dann auch mal wieder gut mit der Abwechslung! Meinen Herbst 2019 stelle ich unter das Motto „Reduzieren, und Fokus auf das Wesentliche“.

Was wurde aber nun aus meinen Plänen für den Summer Stitchalong?

Sashiko auf Stadtmantel

Das Sashiko auf dem Stadtmantel hatte ich als Projekt an einem Wochenende zum Schotterteich mitgenommen. Ich hatte aber keinen Fingerhut dabei, und den hätte ich dringend gebraucht. Durch den ziemlich festen Loden und das selbstklebende, wasserlösliche Vlies drüber zu stechen ist sonst nicht gut für die Fingerspitzen. Nadel und Material wollten einfach nicht recht zusammenpassen, und entnervt habe ich an jenem Wochenende (bis auf weiteres) aufgegeben.

Dieses Projekt nehme ich mir für den Herbst vor. Sabine von Petersilie & Co. hat ein „Finale der Herzen“ des Stitchalong am 31. Oktober angekündigt. Bis dahin sollte das doch zu schaffen sein?

Mirjams Gürtel

Als nächstes möchte ich Euch das feine Gürtelprojekt meiner Freundin Mirjam vorstellen. (Beim Stitchalong war ja dezidiert angeführt, dass man Accessoires etc. besticken könnte.)

Mirjam kaufte sich vor einiger Zeit einen teuren Gürtel einer bekannten Grazer Designerin (unten). Als sie in einem bei uns in Graz bekannten Kurzwarenladen („beim Hirt“) genau so eine Schnalle entdeckte (am Bild in der Mitte), reifte der Plan, solche Gürtel selbst anzufertigen.

Die drei Schritte des Gürtels: Unten das Original, in der Mitte die erste Nachbildung, oben das bestickte Exemplar

Auf dem ersten Bild sieht man die Entwicklung: Unten das Original (braun mit kupferner Schnalle); In der Mitte (silberschwarz mit silberner Schnalle) die erste Nachbildung mit der gleichen Schnalle und mit gekauftem Gummiband; Oben die dritte Version: alternative Schnalle vom Hirt, besticktes Gummiband.

Bestickt hat Mirjam das Gummiband frei von der Leber weg, spontan mit verschiedenen Mustern. Zum Schluss hat sie an den langen Rändern pastellfarbene kleine Perlchen (Rocailles) angenäht.

Für sie das perfekte Urlaubsprojekt, da Gummiband, Stickgarne und Perlchen alle in einem kleinen Beutel Platz fanden.

Bestickter Gürtel im Detail

Ich finde das Ergebnis sehr entzückend und unbedingt nachahmenswert, es ist so herrlich unaufwändig und frisch!

Leinenkleid-Ausschnitt

Bei mir ist die Verzierung vom alten, gekauften, langweiligen Leinenkleid fertig geworden! Ich hatte das Kleid zu unserem Besuch bei den Petersilien (Ende Juli, anlässlich des Webermarkts in Haslach) mitgenommen und Silvia und Sabine um ihre Meinung gebeten. In einem der Stickbücher aus ihrer umfangreichen Bibliothek fanden wir einen hübschen Stich („Cretan stitch“) mit Perlen: schlicht aber wirkungsvoll, wie ich finde.

Zuerst habe ich auf einem Reststoff die beste Kombination aus grünen und weißen Perlen getestet. Zwei parallele Linien mit wieder wasserlöslichem Stift vorgezeichnet, gaben den Rahmen. Gestickt habe ich mit zwei Fäden von einem gewöhnlichen 6-fädigen Baumwoll-Stickgarn (wie die von DMC oder Anchor).

Dunkelgrün oder Hellgrün mit Weiß oder Transparent?

Richtig zum Sticken bin ich dann aber erst im Urlaub gekommen. Eine Bekannte meinte, das Anbringen der Perlchen wäre aus ihrer Sicht eher „Mäuse melken“? Ich fand es aber richtig meditativ und schön, Stich an Stick und Perlchen an Perlchen zu reihen.

Für die Stickerei am Ausschnitt vorne und hinten habe ich nur rund 2,5 Stunden gebraucht. Ich hätte ehrlich gesagt mit weit mehr gerechnet.

Stickerei am Ausschnitt: fertig!

Getragen habe ich das Kleid noch nicht offiziell: Ich muss es erst um die Mitte bzw. an den Seiten etwas umarbeiten (sprich: erweitern).

Handtuch-Monogramme

Und ebenfalls am Segeltörn entstanden sind weitere Monogramme auf Badetüchern. Nachdem ich ja letztens mein eigenes Badetuch mit meinem Monogramm bestickt hatte und nicht so ganz glücklich mit dem wasserlöslichen Stickvlies Soluvlies war (weil eigentich Mikroplastik, und weil die Kreuzchen auf dem Vlies verschwommen sind) habe ich diesmal die alte Methode ausprobiert, ein Stückchen zählbaren Stoff als Zwischenschicht für die Stickerei zu verwenden.

Die Fäden des Zwischenstoffs werden nach Fertigstellung der Stickerei herausgezogen. Das hat ganz toll funktioniert! Man muss nur aufpassen, dass man mit der spitzen Sticknadel wirklich die Lücken im Zwischenstoff trifft und nicht durch die Fäden sticht; sonst wird das Herausziehen bzw. punktgenaue Abschneiden der Stoff-Fäden natürlich mühsam. Die fertige Stickerei ist – trotz fehlender Mittelschicht – straffer als ich dachte. Bin echt sehr zufrieden.

An so einem Monogramm sticke ich ca. 1,5 Stunden: Also eigentlich ein ziemlich schnelles Projekt für Zwischendurch! Vor allem auch, weil ich das Muster nicht vorab auf einen Stoff übertragen muss, sondern ganz einfach die Fäden des Gewebes zum Zählen verwenden kann.

Ihr Lieben, so weit mein Endstand. Sabine und Silvia von den Petersilien haben angekündigt, im nächsten Sommer wieder einen Stitchalong veranstalten zu wollen. Darauf freue ich mich!

Wieder da: Das Herbst-Handarbeitsbingo

Jetzt stürze ich mich aber zunächst ins HerbstHandarbeitsBingo bei sechziggradnord. Barbara hat sich auch dieses Jahr wieder schöne Themen für anregende Handarbeitsstunden einfallen lassen. (Darunter übrigens auch: „etwas sticken“.) Letztes Jahr hat mir das HandarbeitsBingo sehr viel Spaß gemacht, viele Projekte wurden in dieser Zeit fertig. Bis zum 23. November 2019 hat Du Zeit mitzumachen, zu Werkeln, die Bingo-Felder anzukreuzen und Dein Endergebnis bei Barbara einzutragen. Sie verlost auch dieses Jahr wieder ein paar Preise. Einige Themen springen mich sofort an, andere noch gar nicht. Das wird spannend!

Sodale!

Der Blog ist reaktiviert! Ich freue mich sehr (sehr! sehr!) auf einen ruhigen Herbst mit viel Werkelei und auf ein baldiges Wiederlesen!

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14 Kommentare zu „Summer Stitchalong: Finale“

  1. Die Stickerei auf dem Leinenkleid ist umwerfend schön – ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal von Perlenstickerei sagen würde, das ist ansonsten nur selten meins, weil es mir oft zu verspielt, romantisch, bling-bling ist. Aber deine Kombination der Materialien und Farben ist absolut überzeugend. Ich finde es toll!

  2. Deine Perlenstickerei ist wirklich wunderschön geworden!
    Auch das Monogramm ist wunderschön, ich mag diese alte Tradition, seine Aussteuer bzw seine textilen Gebrauchsgegenstände zu verschönern sehr!
    . Und wie Du meditativ an Bord in diese Arbeit versunken scheinst…
    Viel Spass nach den Ferien jetzt wieder bei all Deinen neuen Vorhaben.
    Liebe Grüße
    Nina

    1. Dankeschön! Meditativ ist genau die richtige Bezeichnung. Genau wenn’s so monoton dahin geht, da kann ich gut alles rundherum vergessen. Für mich ist das erholsam, wo anderen schon die Haarwurzeln kribbeln würden, vor lauter Ungeduld. Bei anderen Sachen fällt bin ich dafür äußerst ungeduldig. Z.B. wenn der Computer langsam ist, brrr! lg, Gabi

  3. Das Kleid ist wunderschön, vielleicht gibt es ja noch ein paar warme Spätsommertage, an denen Du es tragen kannst (ansonsten: der nächste Sommer kommt bestimmt!)
    Die vielfältigen Stickereien sind allesamt gut gelungen. Meine Mutter hat mir mein Monogram auf die ersten eigenen Geschirrtücher gestickt, danach habe ich das leider nie wieder gemacht.
    Liebe Grüße
    ines

    1. Ich denke, mit z.B. einer Dirndlbluse drunter und einer Strumpfhose könnte ich es schon tragen. Aber zuerst muss ich es um die Mitte weiter machen. Das Monogramme auf Haushalts-Textilien sticken (habe ich gerade erst gelernt) war zu einer Zeit wichtig, als auf den gemeinsamen Wäscheplätzen Verwechslungsgefahr bestand. Heutzutage ist es ein netter und etwas nostalgischer Zeitvertreib für mich. Außer bei den Badetüchern: Diese Sorte sehe ich jetzt tatsächlich häufig im Freibad, und da schließt das Monogramm Verwechslungen aus. lg, Gabi

  4. Liebe Gabi, ich hoffe du konntest alle Projekte so gut zu Ende bringen wie gewünscht und ich freue mich das du wieder da bist!!! Der Gürtel sieht nach einem vergnügten Sommer aus, wäre mir aber zu wild und zu viel. Aber wirklich megaschön finde ich die Stickerei auf dem Kleid. Ich liebe diese schlichten und doch so wirkungsvollen Stickereine an Rändern von Ausschnitten oder Säumen und diese Miniperlen dazu, einfach toll! Und das mit dem Mantel wird sicher auch was, er wärmt dich jetzt dann schön, wenn du stickst, ich kann es mir richtig vorstellen. LG Ingrid

    1. Liebe Ingrid, manche der Sommerprojekte (die den Blog hintan gestellt haben) sind fertig, andere haben gerade erst begonnen und wer weiß, wie viel Arbeit das noch wird mit denen…! Manchmal wünschte ich, mein Mann und ich, wir hätten NUR unsere jeweilige Arbeit und EIN Hobby zusätzlich, aber wir haben so die Tendenz immer noch und noch was draufzuhäufen. Jetzt muss es wieder weniger werden, denn gesund ist das auf Dauer nicht, wie wir das betreiben. Ich freu mich auf einen ruhigen, entspannenden Herbst. Ich werde ihn uns ruhig MACHEN. lg, Gabi

  5. Es ging ja nicht darum ein Monsterprojekt zu machen, sondern einfach dazu zu inspirieren überhaupt zu sticken. Vor allem wenn die Ambitionen zu groß sind, wird es erst recht wieder ein Ufo.
    Ich bin gespannt was noch bis zum Finale der Herzen entsteht und freue mich das du nächstes Jahr wieder mit dabei bist.
    Lg Sabine

    1. Ich hatte mir ja auch nicht wirklich riesige Projekte vorgenommen. (Obwohl: Doch. Die Bluse mit Blümchen wäre ein großes Projekt gewesen!) Ich freu mich über Eure Initiative! Und hoffe stark auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr! lg, Gabi

  6. So zeitaufwändig, wie ich (auch) dachte, ist das Sticken gar nicht! Einfache Muster bekommt man wirklich in einer überschaubaren Zeit hin. Und deine Kleiderverzierung finde ich sehr gelungen!
    Ich dachte Solufix wäre Stärke, aber es ist ja PVAL, bäh! Noch ein Grund mehr, es nicht mehr zu verwenden.
    Stadtmantelverzierung ist doch ein perfektes Projekt für den Herbst! Hier ist es gerade so warm, dass ich sogar Lust habe, meine Sommerbluse nochmal zur Hand zu nehmen.
    Liebe Grüße Christiane

    1. Ja, Solufix ist PVAL, das wusste ich bis vor Kurzem auch nicht. Und ich sehe mich nach Alternativen der Übertragung von Stickmustern um. Auch bei uns ist es Mitte September immer noch sommerlich warm, obwohl die Kastanien schon braun werden. Auf ein fröhliches Sticken vorm Kamin! lg, Gabi

    1. Und ich, liebe Sigrid, freu mich gerade sehr über Deinen Kommentar! Ich hab das hier auch vermisst. Der Sommer war prall gefüllt, anstrengend, und ich leicht genervt, dass ich den Blog immer wieder hinten angestellt habe. Während viele andere Bloggerinnen absichtlich in Sommerpause gehen, habe ich es in den Jahren davor immer genossen, dass im Sommer weniger los ist und ich mir mehr Zeit für das Hobby nehmen kann. Dieses Jahr war alles anders. Aber ich freu mich drauf, ab sofort wieder am Blog präsenter zu sein! lg, Gabi

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