Tischläufer mit Sternen

Spitzig gestempelt

Für meinen Tischläufer im Monat Januar zum Thema „spitzig“ habe ich Sternenstempel geschnitzt.

Da hat die liebe Maike von Kleinviecher im letzten Advent eine ganze Pralinenschachtel voller Sternen-Stempel verschenkt, und ich habe sie leider nicht gewonnen. Aber ich hatte ja von ihr bei unserem Osterkalender-Tausch eine ganze Platte SoftCut zum Stempelschnitzen bekommen. Mein Linolschnittwerkzeug aus der Schule habe ich auch wieder gefunden, und beides kombiniert führte (selbst ist die Frau) zu meinen eigenen Sternen-Stempeln mit Maikes Mustern. Sterne gehen immer, finde ich. Auch nach Weihnachten, im Januar und sowieso das ganze Jahr über!

Sterne vorzeichnen

Spannend wieder herauszufinden, wie man mit dem Zirkel ein Fünfeck konstruiert. Die Platte reichte dann genau für die sechs Stempel, die ich anfertigen wollte. Ab dem zweiten Stern habe ich Maikes Rat beherzigt und die Umrisse der Sternenstempel erst ganz zum Schluss ausgeschnitten (also erst das Muster rein, dann den Umriss). So kann man das Muster gut über den Rand hinaus schnitzen.

Muster über den Rand hinaus geschnitzt

Noch nicht befolgt habe ich den Rat, mir ein gutes Schnitzmesser zuzulegen. Sogar mit meinem alten und stumpfen Werkzeug ließ sich das Material ganz gut bearbeiten, aber das geht wesentlich besser und filigraner, wenn ich mir Maikes Werke so ansehe, zum Beispiel den unpackbar süßen Fuchsstempel! (Und – oh weh – bei uns in Graz gibt es eine Boesner-Filiale. Gefährlich, gefährlich. Da darf ich nur ohne Bankomat-Karte und mit wenig Geld im Geldbörsl hinfahren, sonst ist der Kaufrausch vorprogrammiert.)

Am angenehmsten zu schnitzen waren die geraden Linien, am doofsten weil frickeligsten waren die kleinen Spiralen. Vielleicht hat Maike noch eine Tipp, wie man die möglichst schwungvoll hinbekommt, vielleicht stellt sich der Schwung aber auch einfach nur mit einem guten Messer ein.

Probegestempelt mit Karton-Abdruck (ganz oben)

Die deckend weiße Stofffarbe aus meinem Vorrat habe ich auf einen ganz neuen Abwaschschwamm als Stempelkissen gegeben und unter den dunkelgrünen Stoff ein Handtuch gelegt: So werden die Abdrucke deutlicher. Beides Tipps von den Frauen von Blauweiß’chen am Textil-Kunst Markt in Horn. Zunächst habe ich auf einem Stoffrest probegestempelt und mich erst dann ans richtige Tischtuch gewagt.

Zum Stempeln muss man einen Griff montieren, daran habe ich ein bisschen getüftelt. Den ersten Stern habe ich mit Doppelklebeband auf ein Stück Karton geklebt und dieses auf einige Duplo-Steine als Griff. Aber der Kartonrand hat sich beim Stempeln auch mit abgedrückt – das sieht man am Bild oben.

Dann habe ich einfach einen einzelnen kleinen Duplo-Stein festgeklebt und bei jedem Abdruck noch einmal mit einem Finger auf jede Zacke des Sterns gedrückt. (Davon habe ich leider kein Foto, weil ich die Kamera in der rechten Hand gehalten habe – ans Stativ zum Fotografieren habe ich nicht gedacht.) Auf diese Weise werden die Abdrücke sehr deutlich.

Duplo-Stein als Stempelgriff

Das Stempeln selbst ging eigentlich ganz flott, nachdem die Stempel erst mal geschnitzt waren und das Problem des Griffs gelöst war.

Erst nach dem Bestempeln habe ich den Rand rundherum umgeschlagen und abgesteppt. Am Tisch macht sich der Läufer sehr gut, und ausnahmsweise stehen da sogar Blumen, die mir eine Freundin mitgebracht hat!

Die Stempel haben ihren Platz in der Stempelschublade im Knopfkasten gefunden, und auch die Reste der SoftCut Platte, die ich für weitere Stempelchen verwenden werde. Aber zuerst gehe ich ein besseres Messer kaufen, erst dann gibt’s weitere Stempel-Experimente im Hause made with Blümchen.

Die neue Stempelschublade

Ich freue mich aber sehr, dass ich endlich die Stempelschnitzerei ausprobiert habe, über meine erste neue Tischdecke im Rahmen meiner Jahresaktion Tisch, ich deck Dich!, und dass sich bei meiner neuen Linkparty schon drei andere mit ihren Werken verlinkt haben. Juhuuuu! Morgen geht’s weiter, da stelle ich Euch das Februarthema „Gesichter“ vor! Machst Du mit?

Hier geht’s zur Linkparty, wo auch Du Deinen Beitrag verlinken kannst!

Das ist drin

Muster: Abgekupfert von Maike Kleine Viecher

Material: eine SoftCut Platte ca. A4 groß (ein Geschenk von Maike); dunkelgrüner Baumwollstoff (weiß nicht mehr woher)

Kosten: Für mich keine; ich weiß nicht, wie viel so eine Platte kostet

Werkzeug: Linolschnitzmesser aus meiner Schulzeit (ein besseres Messer wäre besser)

Arbeitszeit: rund 3 Stunden

Fazit: Es lohnt sich, in gutes Werkzeug zu investieren!

Verlinkt bei

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Tisch, ich deck Dich!
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21 Kommentare zu „Tischläufer mit Sternen“

  1. Pingback: Adventspost 2019: Lieblingsrezept handschriftlich - made with Blümchen

  2. Pingback: Werkzeugrolle nähen | Nähzimmerplaudereien

  3. Die Sterne sind Dir richtig gelungen – und wie Mareike schreibt – das unregelmäßige und unsymmetrische passt hier so gut. Mein bisher einziges Stempelschnitzen war noch nicht so erfolgreich. Ich bin das zu unkreativ und geradlnig – ich sollte wohl besser beim Nähen bleiben.
    Viel Spaß beim Weiterprobieren!
    Ines

    1. Ach was, unkreativ und geradlinig – schnickschnack. Es gibt sooo unglaublich tolle geradlinige Stempel, gerade das was Christina Schaper häufig zeigt: geometrische Muster wie orientalische Fliesen zum Beispiel – darin könnte ich mich verlieren. Aber es kann natürlich sein, dass Dir das Stempel Schnitzen keinen Spaß macht, das ist dann was anderes. lg, Gabi

      1. Ich glaube, ich habe da das Problem, das ich schon immer habe. Ich bekomme die Idee, die ich im Kopf habe, nicht aufs Papier bzw. die Stempelplatte (deshalb habe ich mich auch nie in den Bereich des Designs vorgewagt….) Aber ich kann mich ja zum Glück andersweitig austoben.
        LG Ines

  4. Liebe Gabi,
    mir gefällt Dein Sternentischläufer. Vor allem mag ich die Unregelmäßigkeit, mit der Du die Sterne aufgebracht hast. Das finde ich immer schwierig.
    Bei den Spiralen würde mir einfallen, dass Du das Stempelgummi unter dem Schnitzwerkzeug drehst. So hab ich auch schöne Kurven geschafft. Und ein Acrylblock für Deine Stempel wäre sicher auch mal eine Anschaffung wert.
    Ich hab ja auch mal mit neuem Schnitzwerkzeug geliebäugelt, aber die sind ganz schön kostenintensiv. Solange ich mit meinem Linolschnittzeugs noch das Ergebnis erzielen kann, das mir vorschwebt, bleibe ich noch dabei. Aber irgendwann…

    LG MAreike

    1. Liebe Mareike, die Unregelmäßigkeit hat sich zufällig ergeben und ich bin sehr froh, dass es so geworden ist. Bin mir da auch nie so sicher. Für die Spiralen habe ich den Stempelgummi unter dem Messer gedreht, es war trotzdem doof. Ich denke, ein so feines Schnitmesser kann ich mir leisten, es muss ja nicht gleich das ganze Set sein. (Außer die Schnitzwut packt mich.) Und gleich den Acrylblock dazu, das ist eine sehr gute Idee! Kommt sofort auf die Einkaufsliste. Und eine Factis Stempelplatte oder zwe, das will ich auch ausprobieren. lg, Gabi

      1. Das mit dem Drehen wollte ich auch schreiben, aber hast Du ja schon. Dann hängt es wirklich am Schnitzmesser. Ich schneide auch die Teile, die ich gerade bearbeite, immer schon mal grob aus, arbeite also nicht auf einer großen Platte, dann kann man genauer arbeiten, und es klappt sehr gut, ein Stück Papier unterzulegen – das haftet weniger an der Unterlage als das Stempelgummizeug, und es dreht sich leichter (beim Softcut geht das noch, aber spätestens bei Factis ist ein untergelegtes „Drehpapier“ echt supernützlich).
        Der Acrylblock, der beim Fuchs dabei war, war vermutlich zu klein für die Sterne, oder? (Und weil ich gerade ganz erschrocken denke, der Fuchs wird wohl nicht dauerhaft daran kleben … tut er nicht, oder? Ich hoffe, ich hatte Dir in meiner üblichen Panik vor Lösungsmittelstempelgummikontakt geschrieben, dass das doppelseitige Klebeband Stempelgummi zersetzt und man die Stempel immer möglichst rasch wieder abnehmen sollte. Gehen nicht direkt kaputt, ist ja die Rückseite, werden aber ganz unglaublich schmierig und eklig).

        Ich habe inzwischen drei Pfeil-Schnitzmesser, aber nur eins davon ist wichtig, die anderen Luxus – mein Messer ist Nummer 11, U-Form, 0,5mm, also ganz, ganz schmal. Die anderen sind breiter und nahezu ausschließlich zum schnelleren Wegwutzen der nicht benötigten Flächen.
        Factis ist ganz, ganz großartig. Leider auch deutlich teurer als Softcut, aber macht ganz großen Spaß. Ich mache inzwischen alles, was flächiger ist, mit Factis, und alle feinen „Linienstempel“ mit Softcut.
        Ich glaub, ich mach demnächst mal einen Stempel-Post mit allem Drumrum, was mir dazu einfällt, ich glaub, momentan ist alles, was ich da so an Tipps zusammengesammelt hab, total querbeet über den halben Blog verteilt. 😀

        Dein Knopfkasten ist SO großartig, den könnte ich den ganzen Tag bejubeln und wäre abends immer noch nicht damit fertig! Da passt Masking Tape von der Höhe her rein, sachma? Supertoll! Und Dein Sternentischläufer gefällt mir auch ungeheuer gut, Du hast ein gutes Auge dafür, das Chaos gefällig zu streuen! Also unregelmäßige Muster zu stempeln. Weißt schon, was ich meine, oder?

        Ich muss dringend weiße Stoffstempelfarbe haben. Note to myself: Diese Woche endlich mal bestellen, will ich schon ewig lange mal tun.

        Liebe und sehr entzückte Grüße
        Maike

        1. Aaalso (lange Kommentare verlangen nach langen Antworten):
          *) Ja, bitte fasse doch alle Deine Stempelschnitz-Erkenntnisse in einem Blogpost zusammen. Dann kann ich nämlich auch immer verweisen auf „den großartigen, übersichtlichen Blogpost mit allem Wissenswerten zum Thema Stempel Schnitzen, den Maike verfasst hat“. (Jetzt nur keinen Druck aufbauen :-))
          *) große Platten frühzeitig kleiner schneiden, Papier zum Drehen unterlegen: Merk ich mir.
          *) Ja, der Acrylblock beim Fuchs war zu klein. Ja, die Stempelgummis entferne ich immer gleich wieder vom Doppelklebeband. Du hattest das ein, zwei bzw. mehrmalig im Osterkalender erwähnt!
          *) Das Pfeil-Schnitzmesser No. 11 hatte ich auch schon bei Sonja Egger notiert. Es befindet sich in meinem gedanklichen Warenkorb und harrt der Abholung. Und jetzt mal im Ernst: Das kostet unter 20,- Euro. Das ist doch nicht sooo teuer für schweizer Qualitäts-Schmiedearbeit!? Dazu befinden sich im Warenkorb Factis und ein Acrylblock, zum Zersägen mit der Dekupiersäge in den passenden Größen für die Stempel, die hier entstehen werden.
          *) Jaaa, der Knopfkasten ist ein echter Gewinn für die Werkstatt der fleissigen Textilkünstlerin. Den geb ich nicht mehr her.
          *) Dank Dir fürs Lob zum Läufer! Ich bin ja selber echt zufrieden damit. Dafür, dass es mein erster wirklicher Stempelversuch war, ist das doch gut gelungen. Wie sagt die liebe Mareike immer: „Ich kann das. Ich weiß nur noch nicht, wie gut.“ 😉
          Dann bin ich sehr gespannt, was dein Shopping Haul an Farben (aber bitte die deckende weiße bestellen, gell?), und dann an Mustern und Ergebnissen ergibt!
          Dir eine wunderbare Woche!
          Gabi

  5. Dein spitziger Sternenläufer ist wirklich sehenswert? Vielen Dank für’s Zeigen Deiner Vorgehensweise beim Stempel herstellen, ich mag es sehr, wenn vorhandenes verwendet wird, manchmal auch zweckentfremdet ? Stempeln mit Textilfarbe wollte ich schon so lange mal probieren…..
    Hab ein feines Wochenende und ganz liebe Grüße aus Franken, Katrin

    1. Stempel Schnitzen macht für mich vor allem dann Sinn, wenn ich vorhabe die Stempel öfter und vielleicht auch auf Stoff und Papier zu verwenden. Aber geschnitzte Stempel sammeln kann auch zum Hobby werden, glaub ich. Ein gutes, feines Messer wird ein immer dringenderer Wunsch hier! lg, Gabi

    1. Danke liebe Ingrid! Ja, das ist ganz schön geworden. Die weiße Stoffarbe ist zwar deckend, aber nicht zu sehr – der Effekt ist genau richtig geworden. So ein Glück fürs Erste Mal stempeln! lg, Gabi

  6. Großartig!!! Der Tischläufer sieht ganz ganz toll aus! Und ich bin jedes Mal wieder verwundert, begeistert, voll Ehrfurcht, was du alles kannst!!!

    1. Ja, das kann noch werden. Zum Glück hört die Inspiration bei diesem Hobby nie auf, es gibt immer noch was Neues zu entdecken. Schön ist das. Dann viel Freude beim Werden! lg, Gabi

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