Garderoben-Remake: Der Einstieg

Reduktion auf Lieblingskleidung

Im Netz schwirrt es derzeit vor Recycling, Upcycling, Re-Fashion, Kleidertausch und Minimalismus. Oder wahrscheinlich besser gesagt: In meiner Bubble im Netz (also in der „Blase“, in der ich mich bewege, gemeinsam mit Personen, die ähnliche Interessen haben wie ich) schwirrt es von diesen Themen.

Ende letzten Jahres habe ich beschlossen, meine Garderobe auf ausschließlich Lieblingsstücke zu reduzieren und im Grunde komplett neu auszurichten an meinen geänderten Bedürfnisse. Wer keine Kleinkinder mehr hat, muss auch nicht die ganze Zeit auf den Knien herumrutschen. Es darf ruhig ein bisschen eleganter werden. Dafür nehme ich mir das ganze Jahr 2016 Zeit: Es geht ein Mal durch alle Jahreszeiten und ist angepasst an mein derzeit äußerst knappes Zeitbudget. Was nicht oder nicht mehr so gut passt (zu mir allgemein oder an meinen Körper im Speziellen), wird entweder passend gemacht oder weggegeben. Wenn dann wirklich noch etwas fehlen sollte, werde ich es entweder selbst aus bio/fairen Stoffen nähen oder nur mehr bio/fair produziert kaufen. So der Plan. Ich bin gespannt auf dieses persönliche Experiment und starte dazu die Serie „Garderobe-Remake“ hier am Blog.

Schon im Jahresrück- und -ausblick hatte ich ja angekündigt, dass es 2016 meinem Kleiderschrank an den Kragen gehen soll. (Haha! Hat jemand das Wortspiel bemerkt? „An den Kragen gehen“. Suschna wäre Stolz auf mich.) Dieser Blogpost hat sehr lange zum Reifen gebraucht, aber heute endlich: Raus damit. Auch wenn es keine vollständige Aufzählung ist/sein kann. Auch wenn es sicher noch mehr Quellen und tolle Projekte gibt, die ich vergessen habe oder noch gar nicht kenne. Ihr werdet kommentieren und ich werde ergänzen. Schließlich stelle ich meine Garderobe ja auch nicht von heute auf morgen um. Ist ja ein Prozess. Den ich dokumentieren kann und bei dem ich lernen werde.

Am Anfang war KonMari

Schuld ist eigentlich die Julia. Meine Lieblingsnachbarin begann nämlich kurz vor Weihnachten, kisten- und säckeweise Dinge aus ihrer Wohnung rauszuräumen, offenbar im Begriff, sie zu entsorgen. Auf meine Nachfrage erzählte sie vom Besuch bei ihrem Bruder in San Francisco, der in einer extrem minimalistischen Wohnung lebt, seit er mit „Magic Cleaning“ seinen Besitz reduziert hat. Magic Cleaning? Das ist ein Bestseller am Sachbuchmarkt, geschrieben von der Japanerin Marie Kondo (genannt KonMari), Mittzwanzigerin, die schon ihr Leben lang – mal gelinde gesagt – zwanghaft aufräumt. Was andere als Handicap begreifen und wegtherapieren würden, ist KonMaris Erfolgsrezept.

Julia erzählte mir von der Schlüsselfrage, die man sich beim Aufräumen nach KonMari zu jedem einzelnen Ding in seinem Leben stellt: „Does it spark joy?“ Ich finde die englische (aus den USA mitgebrachte) Variante der Aussage viel bildhafter und inspirierender als die lapidare deutsche Übersetzung: „Macht es mir Freude?“ Ich weiß nämlich genau, wie sich der Funken („spark“) Freude anfühlt, wenn ich ein Ding in die Hand nehme, das ich wirklich, wirklich gerne mag. Dieser Satz hat also auf geheimnisvolle Weise eine Resonanz in mir ausgelöst. Ich war begeistert. Julia hat mir das Buch geborgt, ich habe es innerhalb von 24 Stunden ausgelesen und bin nun dabei, Schritt für Schritt mein Leben auszumisten und neu zu sortieren. Nicht nur den Kleiderkasten, aber nur um den soll es hier im Blog gehen.

Pullis vorher_geschnittenWie immer wenn mich etwas begeistert, habe ich inzwischen vielen Bekannten von der Idee erzählt, bin aber nicht immer auf ebenso begeisterte Resonanz gestoßen. Für eine einzelne Person sei das Aufräumen ja gut und schön, hieß es da, aber für eine ganze Familie mit Kindern wohl kaum umzusetzen. KonMari sei doch viel zu jung, die habe ja keine Ahnung vom wirklichen Leben. Wenn man alles weggäbe, das keine Freude macht, dann flögen als erstes der Staubsauger und alle Putzutensilien raus. Zum Glück müssten wir nicht in so kleinen Wohnungen leben wie die Menschen in Japan und bräuchten uns daher auch nicht so radikal von Dingen zu trennen. Und so weiter. Viele Einwände.

Soll ich Euch was sagen, Einwände hin oder her, richtig oder falsch: Wichtig ist, was die Idee mit mir macht. Und mir sind schon beim Lesen des Buches ganz viele Dinge eingefallen, die mir keine Freude (mehr) machen, sondern mich belasten. Zum Beispiel die Unterlagen, die seit fast 10 Jahren darauf warten, in eine Dissertation gegossen zu werden. Sie starren mich vorwurfsvoll aus dem Bücherregal an. Aber ich werde diese Dissertation ganz sicher nicht mehr fertigstellen, ich habe ganz andere Pläne, die außerdem viel besser zu mir passen. Also weg mit diesen Unterlagen. Die nur zu einem Bruchteil gelesene Fachliteratur, deren einziger Daseinszweck heute darin besteht, allen, die einen Blick in unser Arbeitszimmer werfen, zu zeigen, was ich für eine gescheite Person bin. Weil ich so viele Bücher besitze. Das Kleinkinderspielzeug des Sohnes, mit dem die Tochter nie gern gespielt hat, das aber trotzdem in ihrem Zimmer gelagert ist, wo es nur Platz wegnimmt. Kleidung in meinem Kleiderschrank, die nur noch da ist, weil ich sie teuer gekauft habe, die ich aber kaum je getragen habe und auch nicht mehr tragen werde. Weg damit.

Dazu passend kam noch das Lied von Silbermond Leichtes Gepäck raus. Es wurde sofort zu meinem persönlichen Jahresmotto. (Ich betrachte meinen eigenen Sinneswandel erstaunt-amüsiert, weil ich eigentlich eine große, akribisch-ordentliche Sammlerin bin…)

Dieses Jahr gehe ich also – nach und nach, aber konsequent – unsere ganze große Wohnung und all unsere Besitztümer durch. Ganz ohne dass ein Umzug es nötig machen würde. Ganz ohne Druck, aber beharrlich. Die Sachen, die mir allein gehören, allein. Und die Sachen, die meinen Lieben gehören, mit ihnen gemeinsam.

Das Schöne ist ja auch: Es fliegen nicht nur viele Dinge raus, man behält ja auch genügend Dinge. Wie viel oder wenig bleibt, entscheidet jede für sich. Ich freue mich aber schon darauf, nur mehr Sachen um mich zu haben, die mir Freude machen. Und bin gespannt, wie sie sich anfühlen wird, diese neue Leichtigkeit, die sich angeblich einstellt, wenn die Regale luftiger sind und wenn man mit einigen Dingen aus seiner Vergangenheit wirklich abgeschlossen hat.

Jede Woche was Neues? Oder ist weniger doch mehr?

Gerade was den Bereich der Kleidung anbelangt, gibt es über KonMari hinausgehend (bei der es ja eher um die Ordnung geht) einen ganzen Haufen andere Quellen und Anstöße zu Upcycling, Re-Design und Re-Fashion.

Diese Strömung steht aber ganz im Widerspruch zu einem andere Teil der Nähbloggerinnen-Szene. Auf manchen Blogs werden wöchentlich neue „Teilchen“ präsentiert. Gut, ein großer Teil davon ist aus gesponserten Stoffen mit gesponserten Schnitten, probegenäht etc. Im Prinzip persönliche und durchaus sympathische Werbung für die Stoff- und Schnitt-Herstellerinnen. Aber ich frage mich doch häufig, wann die das alles tragen wollen? 52 oder mehr neue Kleidungsstücke im Jahr – so viel kann doch niemand brauchen? Produzieren die für die Tonne?

Oder in manchen Foren auf Facebook beobachte ich, wie das Kaufverhalten der Hobby-Näherinnen von „ich kaufe Kleidungs-Schnäppchen “ zu „ich kaufe Stoff-Schnäppchen“ verlagert ist. Selbst zu nähen bedeutet ja nicht unbedingt, dass man sich gleichzeitig über die Basis seines Konsumverhaltens Gedanken gemacht hat. Ich habe dabei immer die Marktschreier vom Wiener Naschmarkt im Ohr: „Kaufen Sie! Kaufen Sie! Billiger! Billiger!“ Kennt ihr den Spruch: „Wer billig kauft, kauft teuer?“ Im Sinn von: Ramsch muss man häufig nachkaufen, weil die Dinge schnell kaputt gehen. Wenn man gleich gute Qualität kauft, spart man im Endeffekt.

Kleiderschrank vorher TücherSorry, ich bin kein Näh-Nerd und ich bin nicht stoffsüchtig. Ich finde, ein großer Teil der derzeit modernen, schrill-bunt oder mit Motiven bedruckten Stoffe ist genau von der Sorte, über die wir in 20 Jahren denken werden: „Oh mein Gott, das hat mir damals gefallen!?!“ 🙂 Versteht mich bitte richtig: Jede soll das so handhaben, wie sie das möchte. Gottseidank sind ja die Geschmäcker verschieden und auch die Frequenz, mit der der Wunsch nach neuer Kleidung auftaucht, ist bei jeder unterschiedlich. Ich selbst gehe höchst ungern neue Kleidung einkaufen, bin also überhaupt nicht der Shopping-Typ. Meine Tendenz geht daher hin zu hochwertigen, langlebigen Kleidungsstücken, schon allein damit ich nicht so oft einkaufen gehen muss. Aber es geht auch in Richtung Stil statt Mode, möglichst ökologisch und sozial unbedenklich statt bedenklich produziert, und zwar nicht nur die Kleidung sondern auch die Stoffe.

Ich war lange Zeit beruflich im umwelt- und sozialpolitischen Bereich tätig, von daher achte ich in einigen Lebensbereichen schon seit Langem auf ökologisch unbedenkliche Produkte, bisher vor allem bei Lebensmitteln und Reinigungsmitteln. Meine Kleidung und die meiner Kinder stammt aber hauptsächlich vom Kleidungsschweden, weil uns die Schnitte passen und gefallen, weil es bequem war, und weil ich bisher keine Zeit hatte (sprich: mir nicht die Zeit genommen habe) die Alternativen zu recherchieren oder selbst in die Kleiderproduktion einzusteigen. Das möchte ich jetzt ändern.

Andere Bloggerinnen im selben Fahrwasser

Ich weiß schon: Ich bin ja jetzt nicht die Erste und Einzige, die in diese Richtung denkt. Zum Glück nicht! (Es folgt eine unvollständige Liste.)

Die Wiener Bloggerin Susanne von mami-made zum Beispiel hat 2015 die erfolgreiche Nähbloggerinnen-Aktion „This is not ok!“ gestartet, die gegen die ausbeuterischen Verhältnisse in der Textilproduktion protestiert und an der sich an die 300 Frauen beteiligt haben. Hier die Idee und hier der tolle Katalog, der entstanden ist. Susanne hat außerdem erst kürzlich nach der KonMari Methode ausgemistet.

Kerstin von KekoKreativ hat ebenfalls ihren Kleiderschrank ausgemistet und ist Gastgeberin der monatlichen Linkparty Ich näh‘ Bio für Selbstgenähtes aus Biostoffen. Kerstin sammelt auch Bezugsquellen für Biostoffe.

Carolin von The Blogbook, die im Zuge eines Umzuges in den hohen Norden ausgemistet hat, zieht ein Resümee über ihr Jahresprojekt zum Kleidung nähen und Stil finden.

Unter den Hashtags #myspringessentials und #myfallessentials gab es im letzten Jahr zwei Blogtouren, in denen sich ebenfalls Bloggerinnen Gedanken über ihre reduzierte und passendere Garderobe gemacht und diese dann umgesetzt haben. (Dazu in einem späteren Beitrag mehr.)

Siebenhundertsachen hat im Frühjahr 2016 zum Projekt Brot und Butter aufgerufen, zum Nähen von Alltagskleidung, die man wirklich braucht statt Spezialteilchen, die man kaum trägt.

Lisa von Mein Feenstaub ist das ganze Jahr 2016 über Gastgeberin der Linkparty DIY your closet. Ziel: Weniger shoppen und mehr selbst nähen.

Maria von Widerstand ist zweckmäßig lebt minimalistisch und reduziert wo immer möglich. Auf ihrer Seite findet man viele Tipps zum Reparieren sowie Rezensionen von Büchern zum Thema Kleidung Re- und Upcyceln.

Piexsu startet im März die Aktion 365 Tage ohne…, in der sie ein Jahr lang aufs Kaufen von Kleidung verzichten und stattdessen selbst nähen möchte, was nähbar ist. Inspiriert wurde sie von Leipzigmama, und berühmtes Vorbild beider ist natürlich Nunu Kallers bereits älterer Selbstversuch ichkaufnix.

Die Liste ist sicher unvollständig. Wenn Ihr Linktipps habt: Immer her damit! Es interessiert mich sehr, und ich ergänze die Liste gerne!

Die Serie hier am Blog

Ich habe viel gelesen, nachgedacht, geplant. Mein eigenes Programm umfasst grob gesagt sechs Schritte, die ich in Blogbeiträgen in der nächsten Zeit vorstellen werde:

  1. Der Einstieg (heute)
  2. Bei der Farbberatung
  3. Bestandsaufnahme im Kleiderkasten (edit: habe ich gemacht, aber nicht im Detail veröffentlicht)
  4. Bei der Typberatung
  5. Nähplan: Was wird wie umgearbeitet? Was fehlt?
  6. Bezugsquellen für Biostoffe und faire Mode

Währenddessen und danach illustriere ich den ganzen Prozess mit Berichten vom Umarbeiten alter Kleidung und zeige auch ein paar neu genähte Stücke. Zusätzlich werde ich Inspirationsquellen auf einer eigenen Seite sammeln, sichten und sortieren.

So der Plan.

Wie geht es Euch mit dem Thema? Worauf legt ihr in Eurem Kleiderschrank Wert? Ich freue mich auf Eure Gedanken und Anregungen und auf eine hoffentlich lebhafte Diskussion.

Verlinkt bei

EiNaB_150
#EinNaB im April 2016

27 Kommentare zu „Garderoben-Remake: Der Einstieg“

  1. Ein total spannendes Thema das du da aufgreifst. Ich habe mir voriges Jahr auch schon ein paar intensivere Gedanken zu diesem Thema gemacht, weil ich immer wieder über Artikel zu zB „Capsule Wardrobe“ oder „My Essentials“ gestolpert bin .. Mein Startpunkt war das Ausmisten meines Kleiderschrankes, der dann um tatsächlich gewogenen 21kg Kleidungsstücke (4 Müllsäcke !!) „leichter“ war. Potential wäre aber noch vorhanden gewesen, aber es gibt trotzdem noch das eine oder andere nicht-passende Stück, von dem ich mich aus emotionalen Gründen (noch) nicht trennen konnte .. ich wollte ebenso eine „Blogserie“ darüber starten, habe aber dann meine ersten beiden Post dazu wieder herausgenommen, weil mir schlicht und einfach die Zeit dazu fehlt … aber aufgeschoben ist ja noch nicht aufgehoben.Ich bin gespannt, wie es bei dir weitergeht. Lieben Gruß, Esther

    1. Du auch!? Ja, gerade aus dem letzten Jahr gibt’s eine Menge Blogposts und Serien zu dem Thema, da ging’s mir ganz gleich. Leider hab ich nicht gewogen, wie viel ich schon aussortiert habe, aber im Kasten ist schon um einiges mehr Platz! Vor allem Jacken und Mäntel hatte ich viel zu viele, die ich gar nicht angezogen habe, und die sind schwer und voluminös! Auch bei mir stockt das Projekt wegen knappem Zeitbudget (eigentlich hätte ich ja im Jänner starten wollen, geworden ist’s April, und jetzt haben wir schon Mitte Juni…), aber das stört glaub ich keinen außer mich selber. Aber jetzt sind bald Ferien, und dann geht’s weiter. Stück für Stück. Schritt für Schritt. Falls Du’s Dir doch noch mal überlegtst und die Serie neu startest: Das interessiert mich sehr! Liebe Grüße, Gabi

  2. Huhu liebe Gabi,
    ein löbliches Unterfangen, die Kleiderflut mal unter die Lupe zu nehmen. Ich wünsche Dir ganz viel Erfolg dabei.
    Ich selber bin ein ganz hoffnungsloser Fall. Ich kaufe zwar nicht viel und teuer schon gar nicht. Aber von meinem selbstgenähten und ge-upcycelten Fundus, der sich über die letzten Jahre angesammelt hat, da mag ich micht nicht von einem Stück trennen.
    Ich kann auch an keinem Sperrmüll vorbeigehen ohne in Tüten zu kramen und klettere regelmäßig in Container und Mülleimer (schlimm!). Und finde die schönsten Dinge und bin immer völlig perplex, was andere Menschen wegschmeißen.

    Selbst mein Mann trägt schon meine Hosen-Beute aus dem Sozialkaufhaus. Bei einer makellosen, gut sitzenden Jeans für einen Euro werd ich einfach schwach, ganz egal, aus welchem Jahrtausend die sein mag. „Mode“ ist was für Einfaltspinsel.

    Als „Künstler“ habe ich dann immer die Ausrede, das man das Gelump irgendwann auch mal brauchen kann (beim Buchmachen war ich dann tatsächlich auch ganz froh, einen Haufen alter Mustertischtücher als Foto-Hintergründe zur Verfügung zu haben).

    Irgendwie fände ich es schön, auch ganz sparsam zu leben. Aber irgendwie kommt genau das Gegenteil dabei heraus.

    Möglicherweise beflügelt mich ein gewisses Maß an Fülle?

    Ratlose Grüße
    deine Edna Mo

    1. Liebe Edna Mo, wenn’s um Materialien für Kreatives geht, dann horte und horte und horte ich. Und dieses Horten von Stoffen, Garnen, Bändern, Knöpfen und diversen Bastelmaterialien hat sich schon häufig bezahlt gemacht, wenn mir dann einfiel: „Da hatte ich doch noch…?“ Beim Ausmisten gab’s die Kategorien: Ist nicht mehr gut –> Müll (tatsächlich!); Ist noch gut, Farbe steht mir aber nicht –> zum Kleidertausch/ Vinzi-Shop; Teil passt nicht mehr, aber Farbe steht mir oder ist ein ehemaliges Lieblingsstück, das ich nicht wegwerfen kann –> auf den Upcycling-Hügel bzw. in mein kreatives Stoffdepot. (Dazu mehr in Teil 3 der Serie, so ich den endlich mal fertigstelle und veröffentliche…)
      Das Dumme an Kleidertauschparties ist ja: Da finde ich immer auch Teile, die mir wiederum gefallen und dann mit nach Hause kommen! Könnte man ja umarbeiten… Ganz fertig bin ich noch nicht mit dem Ausmisten, aber es wurde schon Luft im Kleiderschrank. Du – alles kann, nichts muss. Liebe Grüße, Gabi

    1. Hallo Priska, ich habe gern verlinkt! So ganz radikal sehe ich es beim jetzigen Selbstversuch nicht, aber vielleicht komme ich auch mal dahin. Bei mir geht’s derzeit eher ums Trennen von Ungeliebtem und um Stilfindung. Liebe Grüße, Gabi

  3. Hallo Gabi,
    toll, wenn noch mehr dabei sind, Kleiderschränke zu sortieren. Danke für die vielen Links und Tipps und Anregungen! Wenn man gern bastelt und selbst näht, stapeln sich schnell große Berge an noch brauchbaren Stoffen an 🙂 Aber trotzdem finde ich es super, wenn man im Kleiderschrank morgens nicht erst abwägen muss, ob das Teil nun wirklich noch passt oder doch etwas zu eng / kurz / weit ist. Von daher, mein erklärtes Ziel ist es auch, nur noch Lieblingssachen im Schrank zu haben – aber auch genug, damit es bis zur nächsten Wäsche reicht…
    LG & danke fürs Mitmachen bei „einfach. nachhaltig. besser. leben.“, Marlene

    1. Ja, Bestätigung des eigenen Tuns tut einfach gut, und wenn mehrere in dieselbe Richtung gehen, fühle ich mich nicht so allein. 😉 (Irgendwie warte ich aber innerlich auf Widerstand von irgendjemand?) Ich bin derzeit echt perplex, wie wenige Stücke beim Durchgehen des Kleiderschrankes wirklich übrig bleiben, an denen ich wirklich nichts zu mäkeln habe, die also gut passen UND mir gefallen. Bzw. umgekehrt: Wie viele Kleidungsstücke da eigentlich sind, an denen irgendetwas nicht passt… Wieso ist mir das nie aufgefallen? Ich hab aber andererseits keine Sorge, dass nicht genug zum Anziehen übrig bleiben könnte. Wenn ich den ganzen Stapel abgearbeitet habe, an dem Kleinigkeiten geändert gehören, wird der Schrank immer noch gut gefüllt sein. (Und: Ich mach gern mit bei der Linkparty!) Liebe Grüße, Gabi

  4. Danke fürs Anstupsen, aktuell ganz meine Kragenweite 🙂
    52 neue Teilchen, wer braucht das? Ja, das waren auch schon oft meine Gedanken und ich freue mich daher über die Linkliste.
    Die Übungsphase beim Nähenlernen muss man natürlich großzügig betrachten, und da sind auch günstige Stoffe nötig. Oder eben besser Recycling anderern Kleidungsstücke, so halte ich es schon ganz lange und bin zufrieden damit. Ausmisten ist leider nichts für mich, da bereue ich später oft, dass ich die Sache nicht mehr habe.
    Mir ist noch eine andere Übersetzung eingefallen: Zwischen der Sache und einem selbst muss es funken bzw. ein Funke überspringen, das könnte doch ein Kriterium sein?

    1. Hallo Suschna, schön dass Du vorbeischaust! Ich bin eigentlich eine ganz geübte Näherin, und ich fürchte mich auch nicht vor Hemden. Es wird wahrscheinlich deshalb nicht ganz einfach, weil ich erst Schnittmuster ausprobieren und anpassen muss und es einfach zeitlich aufwändig werden wird. Aber du hast ganz Recht: Mit einem Haufen Hemden zum Probieren im Hintergrund wird mir das Probieren leichter fallen, weil ja genug Material da ist.
      Es gibt ein paar Bereiche, in denen ich bewusst nicht ausmisten werde. Mein Schrank mit Stoffen, Farben und Bastelmaterial gehört dazu. Aus dieser Fülle will ich weiterhin schöpfen können.
      Liebe Grüße, und bis Sonntag zu den Stoffspielereien?

  5. Mal wieder ein wirklich schöner und sehr interessanter Blogpost von dir!
    Ich bin sehr gespannt, wie sich dein „leichtes Gepäck“ nicht nur auf deinen Kleiderkasten (hahaha…es gibt halt doch noch ein paar Sprachunterschiede) auswirken wird bzw. was du berichtest.
    Ein paar belastende und langjährige Klötze am Bein endlich mal loszuwerden klingt nach einem tollen Ansatz. Man muss nur mal anfangen damit! Dass der Funke überspringen und sich ausbreiten wird glaube ich sofort!
    Da ich seit mehreren Jahren fast keine neuen Kleidungsstücke mehr gekauft habe (fast nur Second hand) freue ich mich gerade auch sehr, meinen Kleiderschrank mit Selbstgenähtem aufzustocken! Das ist ein tolles Gefühl!
    Nähen/handarbeiten macht glücklich…uns „nähbekloppte“ zumindest. 🙂 Trotzdem hast du natürlich recht, dass man keine 52 neuen Teile pro Jahr im Kleiderschrank braucht. Zum Glück gibt’s da ja noch die restlichen Familienmitglieder und Freunde, die oft auch dankbare Nähopfer sind. Wenn du also beim nächsten Mal nicht weißt wohin mit deiner Nähwut und du gerade selbst nichts brauchen kannst, dann freut sich dein Mann sicher! 😛 Aber das hast du ja ohnehin schon vor, gell?!
    Ich wünsche dir viel Spaß mit diesem Projekt und bin gespannt auf deine Berichte!
    Liebe Grüße
    Charlie

    1. Liebe Charlie, danke für Deinen ausführlichen und anspornenden Kommentar! Wie cool, dass Du auf derselben Schiene bist, da freu ich mich sehr. Ja, das stimmt, es finden sich immer ein paar „Nähopfer“, und wenn mein Liebster jetzt dann bald sein Wunschgewicht erreicht hat, darf ich auch was für ihn nähen. Bzw. habe ich jedenfalls vor, einige der Hemden, die ihm viel, viel zu weit geworden sind, die aber eigentlich einwandfrei sind, einfach zu verkleinern. Ob das so „einfach“ wird, wie ich mir das vorstelle, weiß ich noch nicht, aber jedenfalls gibt’s mehr als genug Material für neue Hemden aus alten Hemden. Selbst nähen macht mir ebenfalls – wie dir – unheimlich Freude, vor allem weil ich das Kleidungsstück ganz genau an meine Wünsche anpassen kann, was Schnitt, Farbe, Muster usw. anbelangt. Ich bin unter anderem so ein Einkaufsmuffel, weil ich mir meistens was ganz Konkretes vorstelle und dann unheimlich lang brauche, bis ich genau das finde – oder eben nicht finde und mit leeren Händen, oder höchstens ein paar spontanen Fehlkäufen frustriert nach Hause komme.
      Kleiderkasten… Wie sagst Du? Schrank?
      Liebe Grüße, Gabi

  6. Danke für deinen Anstoß! Ich schiebe das Ausräumen des Kleiderschrankes immer vor mir her, finde aber ganz vieles nicht mehr und ziehe manche Kleidungsstücke seit Jahren nicht mehr an – also allerhöchste Zeit zum Ausmisten. Und der Ansatz “ Macht mich das glücklich/froh“ gefällt mir; ich habe mir das eigentlich noch nie so richtig klargemacht und ich hoffe, das hilft mir beim Ausmisten. Die Schränke der Kinder gehe ich schon länger rigoros an, da fliegen immer wieder die ungeliebten Sachen raus (die dann in entsprechende Tüten – weitergeben, Altkleider, absoluter Müll – verteilt werden).
    Ich denke auch seit längerem immer wieder drüber nach, ob ich wöchentlich was für mich nähen will/soll/muss. Ich nähe und werkle so unheimlich gern, dass ich froh bin, dass unser Haushalt größer ist, so dass es immer Abnehmer für die selbstgemachten Sachen gibt. Auch bin ich dazu übergegangen, viele Geschenke selbst zu nähen. Über Taschen, Geldbeuteln, Tischläufern, Kissen und anderen Accessoires haben sich meine Freundinnen schon sehr gefreut (und ich konnte meiner Nählust frönen).
    Die bunten Stoffe haben mich in der Anfangszeit meiner Overlock angesprochen. Zum Glück motzten meine Jungs nach zwei Shirts, dass sie das nicht anziehen. Für mich selbst kaufe ich auch lieber uni, gedeckte Farben, minimale Muster. Und da habe ich schon gemerkt, dass manche Stoffe auch mehr kosten dürfen (obwohl ich mich als Schwäbin auch freue, wenn ich was günstig bekomme).
    Auf deinen Bericht der verschiedenen Beratungen bin ich schon gespannt.
    Liebe Grüße
    Ines

    PS: Die Ziege ist genial!

    1. Oh ja, die Kleiderschränke der Kinder sind auch bei uns minimalistisch. Die Kinder haben ja den Vorteil oder Nachteil (je nachdem wie man das sehen will), dass sie noch wachsen, daher müssen wir jedes Jahr die Garderobe mehr oder weniger komplett austauschen. Das kostet zwar, aber es kann sich gar nicht erst so viel ansammeln wie bei uns Erwachsenen. Und die Tochter zieht die Sachen, die vom Sohn noch da wären, leider nicht an, keine Chance.
      Ich tu ja auch unheimlich gerne handarbeiten und bin ebenfalls dazu übergegangen, Geschenke selbst anzufertigen, um die Handarbeitsenergie in nützliche Schienen zu lenken. Dein Kartentäschle zum Beispiel ist ein sehr beliebtes Geschenk! Bist Du wirklich eine sprichwörtliche, sparsame Schwäbin?
      Liebe Grüße, Gabi
      PS: Und fein, dass Dir die Ziege gefällt. 😉 (Vorsicht für alle anderen: Insider-Wissen!)

  7. Liebe Gabi,
    erst einmal wünsche ich dir viel Spaß mit deinem neuen Projekt und auch ich bin schon sehr gespannt, was du noch berichten wirst.
    Ich finde mich in beiden Themen – Kleiderschrank ausmisten und auf(aus)räumen insgesamt – sehr wieder.
    Auch ich hatte vor ein paar Jahren die Schnauze voll von Fehlkäufen und machte daher einen Termin bei einer Farb- und Typberatung (Astrid Schatz in Judendorf) aus. Ich kann nur sagen: Das hat sich total ausgezahlt! Voller Begeisterung hab ich sofort meinen Kleiderschrank entrümpelt und fühlte mich sofort total befreit! Seitdem passieren mir kaum noch Fehlkäufe ;-). Anfangs konnte ich mit einigen der Farben, die mir als „Wintertyp“ passen, nichts anfangen – mittlerweile besitze ich sogar ein T-Shirt in hellrosa… Neukäufe tätige ich hauptsächlich in bio und fair-Qualität. Und die Rückmeldungen, die ich bekommen hab, waren sensationell!
    Das von dir angesprochene Buch kenn ich nicht, aber ich les grade „Simplify your life“ – das dürfte ähnlich sein. Sehr spannend, welche Tipps da so drin stehen. Über freie Bodenfläche, die etwas mit Reichtum zu tun hat und vieles andere. Hab mit der Bücher- und Kinderzimmerentrümpelung begonnen und freu mich wirklich täglich, wenn ich den entstandenen freien Platz bewundere.

    Freu mich, wieder von dir zu lesen!

    LG und schönen Wochenstart! Karin

    1. Liebe Karin, das find‘ ich ja jetzt total spannend, dass Du auch gerade aufräumst. Dürfte wohl ein Trend sein? Ich habe im Jänner eine Farbberatung in Graz besucht und war begeistert. Die Typberatung kommt noch, aber das glaube ich Dir sofort, dass Dir jetzt keine Fehlkäufe mehr passieren! Die Farbberatung hat mir Mode-Muffel wirklich die Augen geöffnet. Vielleicht können wir mal Bücher tauschen? Du kriegst Marie Kondo und ich Simplify your life, wenn du fertig bist? Auch Dir einen wunderbaren Wochenstart! Liebste Grüße, Gabi

  8. Das Thema ist total interessant und ziemlich umfangreich.
    Bin gespannt, was du noch alles berichten wirst.
    Ich war auch schon mal bei einer Farbberatung, das war sehr interessant und es wurde danach auch ausgemistet, aber da ist trotzdem noch reichlich Potential für weitere Ausmist-Aktionen.
    Mir gefällt auch der Ansatz gut, dass nur bleiben darf, was Freude macht. Staubsauger und Co. mal ausgenommen. Die haben auch ohne Freude eine Daseinsberechtigung. 😉
    Lieben Gruß
    Marietta

    1. Liebe Marietta, du hast Recht: Das Thema ist wirklich sehr umfangreich. Von daher hatte ich die ganze letzte Zeit das Gefühl, der Blogpost ist noch nicht fertig, weil ich immer auf noch eine Quelle und auf noch einen Aspekt gestoßen bin. Und das hört nicht auf!
      Ich habe zwar immer wieder Kleidung aussortiert, aber dieses Mal ist es viel tiefgreifender und gleichzeitig planvoller. Das ist ein gutes Gefühl für mich, ein Ziel zu haben und dazu einen Plan, wie ich dieses Ziel erreichen kann.
      Auch bei mir bleiben Staubsauger und Co. Wenn man allerdings feststellt, dass sie so wenig Freude machen, dass man sie am liebsten rauswerfen würde, könnte dies auch der Anlass sein, sich eine Putzhilfe zu nehmen. Und das wäre dann wiederum ein Freugrund und positiver Nebeneffekt vom Ausmisten mehr. Liebe Grüße, Gabi

  9. Liebe Gabi, eine tolles Aktion – deine Serie werde ich gerne weiterverfolgen.
    Mir schwirrt Ähliches im Kopf herum, nur dass ich es noch nicht so rund in ein Weltbild gepackt habe.
    Seit Januar habe ich begonnen, meine Wohnung und mein Leben Stück für Stück zu entrümpeln. Frei nach dem Motto „Tut mir das noch gut?“. Leider fallen da auch Menschen durch die Maschen. Aber so ist das Leben eben.
    Das mit der Kleidung will ich demnächst konkret angehen – meine Tochter hat mir Hilfe zugesagt. Und so werden wir bei ihrem nächsten Besuch gemeinsam meine Schränke wieder schöner machen. Ich freu‘ mich drauf.
    Dir eine schöne Woche!
    Herzliche Grüße vonKarin

    1. Hallo Karin, das freut mich sehr, dass Du bei mir mitliest und dass Dir die Aktion gefällt! Na sowas, Du auch am Ausmisten? Es werden immer mehr, von denen ich erfahre. Wirst du auch davon berichten? Es würde mich sehr interessieren, wie es Dir dabei ergeht. Viel Spaß beim Entrümpeln mit Tochter! Liebe Grüße, Gabi

  10. Hallo Gabi!

    Bezüglich NähbloggerInnen und jede Woche neue Kleidung – diese Frage habe ich mir auch schon so oft gestellt! Nachdem ich so gerne stricke habe ich damit ja schon ein Problem, irgendwann will keiner mehr Socken oder Schals haben 😉

    Ich freue mich schon total auf Deine neue Serie, danke auch fürs Verlinken zu meinem Blog!

    Gestern habe ich wieder einmal eine Tour durch meinen Kleiderschrank gemacht, weil ja am 27.4. Kleidertausch ist. Da kommt wieder einiges hin. Es wird immer besser, je öfters ich alles durchgehe. Nachdem kaum was Neues dazu kommt, nehmen die Lieblingsstücke immer mehr Überhand. Das macht Freude!

    Und Marie Kondo habe ich noch immer nicht gelesen. Aber irgendwann mache ich das noch, das Buch liegt ja schon seit ewig bei mir.

    lg
    Maria

    1. Ja, zum Kleidertausch am 27.4 in Gratwein werde ich die Abteilung T-Shirts und Blusen angehen. Ich dachte eigentlich immer, ich hätte gar nicht so viel Kleidung. Ein ziemlicher Schock, wie viel dann doch zusammenkommt, wenn man den ganzen Kasten ausräumt!
      Wenn alle mit Socken und Schals versorgt sind, vielleicht magst Du dann umsteigen auf Decken stricken für einen guten Zweck? Wär doch möglich. 😉 Es gibt immer noch genügend Leute, die nicht stricken können und sich drüber freuen. Liebe Grüße, Gabi

      1. Hallo Gabi!
        Ja, wenn man alles auf einem Haufen sieht, dann ist es mehr als man denkt. Das hat sogar Herr Widerstand gemerkt, als ich eine Wette mit ihm abschloss 😉
        Ich freue mich, dass wir uns beim Kleidertausch sehen!
        Danke auch für den Tipp mit Decken stricken, derzeit tendiere ich dazu, mehr zu nähen statt dessen 😉
        lg
        Maria

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