Einhorn Häkeltuch {eigener Entwurf}

Magisches Motiv

Im Hause Blümchen wurde in den letzten Monaten wenig genäht und mehr gehäkelt. Die Tochter wollte ebenfalls ein Schultertuch, aber zum dritten Mal Oktopus? Nein, lieber selbst etwas entwerfen: Ein Einhorn.

Im Hause Blümchen war in den letzten Monaten nicht viel los. Ich hatte nur wenig Zeit zum Werkeln, daher gibt’s auch nur wenig nachzuholen und zu zeigen. Dieses Häkeltuch ist bereits im April entstanden.

Als ich die beiden Kraken-Shawls gehäkelt hatte, hat sich die Tochter mein dunkelblaues Tuch geschnappt und wollte es nicht mehr hergeben. Also „musste“ ich fast noch ein Tuch für sie häkeln, aber in einer anderen Farbe, und ein anderes Motiv hat sie sich auch gewünscht.

Die Tochter ist zwar eigentlich gar nicht sooo der Einhorn-Fan, aber hier passte alles zusammen. Und dann hat sie auch noch zufällig von ihrer Oma zum Geburtstag ein Glitzer-Einhorn-Shirt bekommen. (Selbst gekauft und geschenkt, nicht selbst genäht.)

Glitzer-Pailetten-Einhorn-Shirt

Wir waren also im Wollgeschäft meines Vertrauens, und die Tochter durfte sich ein Garn aussuchen. Sie hat sich eine weitere Farbe des Malabrigo-Yarn ausgesucht, denn da wussten wir schon, wie groß das Tuch werden würde.

Ich verstricke/häkle bislang zwar nicht besonders viel Wolle von Strängen, hatte aber schon länger mit einem Wollwickler (auch Garnwinder genannt) geliebäugelt. Weil er einfach so sehr die ungeliebte Arbeit des Um-Wickelns erleichtert und so schöne Knäuel produziert. Ich mag diese Form. Und ich hole gerne den Arbeitsfaden von innen aus dem Knäuel heraus, dann rollt das Knäuel nämlich nicht so durch die Gegend.

Strang, Knäuel, Wickler

Als Grundlage habe ich auch für dieses Tuch die Häkelschrift vom Kraken-Shawl (also die von Alex Mikkelborg entworfene Vorlage), genommen und den Einhorn-Entwurf drüber gebastelt. Das Pixeln von Vorlagen ist für mich immer noch und immer wieder mühsam. Gelöst habe ich dieses „Problem“ für mich noch nicht.

Der am meisten aufgerufene Beitrag hier bei mir am Blog ist gleichzeitig einer meiner ältesten: Bilder, Pixel, Farben, Strickschrift. Da habe ich verschiedene Programme zur Erstellung von Strickmustern getestet. Der Beitrag ist schon über drei Jahre alt und gehört mal überarbeitet. Ich könnte mir vorstellen, dass in der Zwischenzeit neue Apps auf dem Markt sind oder es auch neuere Versionen von den dort rezensierten Programmen gibt.

Für das Einhorn habe ich eine kostenlose App namens Wooltasia ausprobiert (derzeit für Android erhältlich, noch nicht fürs iPhone) die in einer Handarbeitszeitschrift gelobt worden war. Die App reduziert das Bild zu Bildpunkten und – ein nettes Feature – ordnet die Farben den Garnen einer bestimmten Garnmarke zu. Wenn man also mit diesem Garn stricken will, erleichtert das die Arbeit sehr, weil man gleich sieht, wie viel von welcher Farbe man braucht. Man bekommt kostenlos eine Datei, die man direkt am Android-Handy oder -Tablet auch als Vorlage zum Stricken verwenden kann. Will man die Vorlage als PDF exportieren, z.B. um sie zu teilen, oder weil man lieber nach einer Papiervorlage arbeitet als nach der Vorlage am Handy, so kostet das derzeit für jede einzelne PDF-Datei 4,50 Euro. Das finde ich persönlich etwas viel. Ich persönlich würde lieber einmalig mehr für die App zahlen und dafür die PDFs gratis bekommen, aber das ist wahrscheinlich Geschmackssache. Ich würde eventuell sogar die 4,50 zahlen, wenn ich die Datei anschließend noch nachbearbeiten könnte, aber das funktioniert hier nicht. Mein persönliches Zwischenfazit zu der App im Rahmen dieses Projektes ist also nur mäßig zufrieden.

Ich habe daher den steinigeren Weg genommen und mein Einhorn zunächst per Hand auf einem Ausdruck des Kraken-Shawl Muster skizziert, dann die Kästchen ausgemalt. Damit hatte ich auch gleich die richtige Größe für das Tuch. Und das hatte ich dann häufig dabei, unter anderem im Kaffeehaus, während ich auf die Tochter gewartet habe.

Entspannungs-Häkeln im Kaffeehaus

Die Tochter ist übrigens sehr zufrieden mit dem Tuch und trägt es gern. Wobei beim Tragen das Einhorn-Muster gar nicht zu sehen ist! Dass es da ist, wissen sozusagen nur Insider. Aber gerade auch dieses „Geheimnis“ mag die Tochter gerne. Damit ihr das Tuch nicht ständig von den Schultern rutscht, hatte sie die Idee, es vorne zusammenzufassen. Wir haben dafür zwei silberne Knöpfe zusammengenäht, die man einfach in die leeren Kästchen des Musters einknöpfen kann.

Silberner Doppelknopf

Ach ja: Sagte ich, dass die Tochter gar nicht sooo der Einhorn-Fan ist? Beim Verzieren ihrer Geburtstagstorte war auch Fondant im Spiel. Ihr Alihorn (der Fachbegriff für ein Pegasus-Einhorn, wie ich gelernt habe) hat es zwar nicht auf die Torte geschafft, aber das Motiv ist schon durchgängig, irgendwie. 😉

Fondant-Einhorn

Das ist drin

Anleitung: Das Einhorn-Muster habe ich selbst entworfen; Das Häkeltuch basiert auf dem Kraken Shawl von two hearts crochet (Muster auf Englisch, kostet 6,30 € über Etsy, selbst gekauft)
Material: 100% Merino von Malabrigo Yarns (Uruguay), Mechita „Passiflora“ (Nr. 714), 2 Stränge (= 200 Gramm),
Kosten: 40,- Euro (selbst bezahlt)
gekauft bei: Maschenwerkstatt in Graz
Werkzeug: Häkelnadel Nr. 4
Arbeitszeit: rund 16 Stunden fürs Häkeln
Fazit: entspanntes Häkeln für Nerds.

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Auf den Nadeln

19 Kommentare zu „Einhorn Häkeltuch {eigener Entwurf}“

  1. Liebe Gabi,
    über den Garnwickler würde ich gern noch mehr hören. Ich nehm mein Garn auch lieber aus der Mitte, aber das geht nicht bei jedem Knäul. Und meien Mama strickt auch so gern, die hätte da bestimmt auch Spaß dran.
    Ich hätte das Muster mit dem Einhorn vermutlich genauso gemacht wie Du. Das Ergebnis zählt! Und für etwas Geld ausgeben, das so „einfach“ ist, würd ich auch nicht.

    LG Mareike

  2. Ich finde den Einhorn-Hype so grausam, dass schon wieder gut ist, irgendwie. Ich kann und mag bitte keine Einhörner in welcher Form auch immer – aber irgendwie haben tunse ja schon was… nur dass man halt auf Schritt und Tritt verfolgt wird von denen… *sfz* *gg*

    ABER – Das Tuch hier ist ja wirklich obermegakrassgenialgut! WOW! Also da bini ich grad einfach nur … boah! 🙂

    1. Liebes Zauberweib, was ich gar nicht verstehe, das sind diese „niedlichen“, rundlichen, Regenbögen pupsenden und kotzenden Einhörner. *brrrr* (Es schüttelt mich.) Wer sich sowas einfallen lässt… Hier, wenn man das Horn weglässt, könnte es auch einfach nur ein Pferd sein… lg, Gabi

      1. Stimmt – ich glaub, das ist es, warum mir das hier auch so gut gefällt. Weil es eben nicht dieses „niedliche“ hat sondern …. ja, eben einfach nur Pony mit schönem Horn dran – völlig ohne Regenbogen-Scheiß 😉 *nick*
        nochmal alle Daumen hoch für dich!

  3. Ein wunderschönes Tuch! Das darf ich meinen Mädels nicht zeigen, sonst sind die nächsten Wochen handarbeitstechnisch mit häkeln belegt. Als ehemalige Controllerin wäre meine erste Wahl ein Tabellenkalkulationsprogramm, bei dem ich die Feldgröße rechteckig mache und die Felder dann farbig markiere.
    LG
    Martina

    1. Liebe Martina, ein Tabellenkalkulationsprogramm ist ganz gut um ein ansehnliches Häkelmuster zum Weitergeben zu produzieren, aber der Weg ist im Prinzip genauso „zu Fuß“ wie wenn ich das Muster auf kariertes Papier aufzeichne. Was ich gerne hätte, ist ein Programm, das eine Vorlage (sagen wir: Ein Foto) in eine Datei umwandelt, die ich dann relativ einfach nachbearbeiten kann. *seufz* Ich muss mir mal wieder Zeit zum Testen nehmen. Was wäre so schlimm daran, die nächsten Wochen ein bisschen zu häkeln? 😉 lg, Gabi

  4. Liebe Gabi, so schön!!! Ich mag das versteckte Einhorn sehr ♥️ frau und Tochterkind auch muss ja nicht alles sofort preisgeben ? Die Umwandlung von der Krake zum Einhorn ist Dir super gelungen, ich mag es sehr ohne technische Hilfsmittel zu einem Ergebnis zu gelangen. Bin auf der Technikseite eher tiefbegabt…
    Danke für’s Zeigen und schöne Ferien für Euch, liebste Grüße, Katrin

    1. Liebe Katrin, ich hätte ja lieber gerne etwas mehr Unterstützung beim Pixeln durch ein Programm, dass dies einfach löst. Aber so „einfach“ hab ich derzeit keins in Petto, müsste erst testen, und zum Testen fehlt mir die Zeit, aber häkeln möchte ich trotzdem – und so beißt sich die Katze in den Schwanz und ich mache auch das nächste Häkelmuster (bereits in Planung) wieder auf die altmodische, langsame Art und Weise… Häkeln ist einfach super für zwischendurch und unterwegs und zum Entspannen, aber wem sag ich das. lg, Gabi

  5. Liebe Gabi,
    das Tuch ist der Wahnsinn! Und noch dazu selbst entworfen – ich bin ganz hin und weg! Häkeln ist ja so gar nicht meins, das geht mir viel zu langsam und hinschauen muss man auch noch die ganze Zeit…
    Ganz liebe Grüße aus Klagenfurt,
    Barbara

    1. Liebe Babsi, Häkeln geht supergut für unterwegs und zwischendurch, wenn die Nähmaschine zu unhandlich ist. 😉 Außerdem finde ich es mega-entspannend. Musst Du denn beim Nähen nicht ständig hinschauen? lg, Gabi

    1. Dankeschön! Solange sich die Einhörner auf ein Shirt und ein Tuch beschränken (auf dem sie nicht mal gut zu sehen sind), ist mir alles Recht. 😉 lg, Gabi

  6. Hi. Erst häkelst Du so einen tollen Kraken und jetzt auch noch ein wunderbares Einhorn. Lange vor dem ganzen Boom war und bin ich Einhorn Fan, seid ich das Buch *Das letze Einhorn* gelesen hatte. Aber selbst wenn man kein Fan ist, Du hast ein tolles Tuch gehäkelt!
    Liebe Grüsse
    Nina

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